Zitatsammlung/Dögöbörz Nüggät
»Ich führe katalytisch-selektive Korrosionsexperimente durch.«[1]
Nüggät zuckte zusammen. Jemand hatte sich unbemerkt an ihn herangeschlichen und tippte ihm auf die rechte Schulter. »Entschuldigen Sie bitte«, erklang eine tiefe Stimme, »würden Sie uns freundlicherweise erklären, was Sie da gerade machen?«
Bevor er zu einer rechtfertigenden Antwort ansetzen konnte, meldete sich der zweite Polizist zu Wort. »Das muss ein neues Verarbeitungsverfahren sein. Der Barren ist zu dick und wird mit Spezialschuhen auf die richtige Größe getrimmt.«
»Unsinn«, fuhr Dögöbörz die beiden Ordnungshüter an. Er überlegte kurz. Sollte er ihnen die Wahrheit erklären? Wenn sie ihm tatsächlich Glauben schenkten, würde man detaillierte Erläuterungen verlangen und ihn tagelang ausfragen. Die Zeit drängte, also musste er sich stattdessen irgendeinen Nonsens ausdenken. »Äh. Ich führe katalytisch-selektive Korrosionsexperimente durch. Wie Ihnen sicherlich bekannt ist, existiert für die Produktion von Quarzwolle momentan kein industriell dissoziatives Verfahren, dessen Effizienz das Normalpotenzial einer Platinkathode übersteigt. Daher muss ein Kollisionsangriff auf die Struktur des Glases …« Nüggät zeigte mit wichtigtuerischem Blick auf die zerbrochene Scheibe. »… unweigerlich eine Kavitation des amorphen Materials durch quasifreie Elektronen nach sich ziehen, wodurch der Metallbarren nicht nur an Wert gewinnt, sondern zudem als kondensierte Materie die starke Wechselwirkung des Gluonenstroms umkehrt. Aber das haben Sie ja bereits in der Schule gelernt. Bitte stören Sie mich nicht weiter.«
Der Mann war wirklich verrückt. Kopfschüttelnd verließen die beiden Polizisten die unwirkliche Szene und fuhren in ihrem Polizeiwagen davon. Dögöbörz Nüggät blickte ihnen noch eine Weile nach, dann griff er entschlossen nach dem Metallklotz, lief über die knirschenden Scherben und stieg durch die leere Fensteröffnung zurück in sein Büro.
- ↑ IA2